Die
literarische Expertenmeinung Herr Erich Mühsam zum Thema Schillerehrung |
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Zitat aus:
Der Bürgergarten - Zeitgedichte Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1982, S. 30f "Nach der Schillerfeier" (1905) Verklungen ist die Schillerfeier, der große Jubel ist vorbei, und selig preist Herr Rentner Meier den Festkommerz vom neunten Mai. Erst war er mit Familie Müller im Schauspielhaus beim "Wilhelm Tell". Dann aber klang zum Ruhm von Schiller ein Sektglas an das andre hell. Was ward nicht alles da geredet von Freiheit und vom Vaterland! Wie ward der Sozialist befehdet, der so den Dichter mißverstand! Ja! - Darum klang des Sängers Leier, darum hat er die Glut geweckt, daß hundert Jahr nachher ihn Meier dem Müller rühmt beim Glase Sekt. Könnt vom Olymp er niederschauen, wie hätte Schiller wohl gelacht, säh er den Bürger Kaviar kauen, der ihm die Komplimente macht! Und doch! Ihn könnt sein Werk nicht reuen, säh er das Arbeitsvolk sich schlicht an seinem Räuberdrama freuen und Hoffnung ziehn aus dem Gedicht. Denn solche Saaten wollt er säen; ein Volk ist da, das ihn versteht- und das Champagnerjubiläen verächtlich aus dem Wege geht. Fürwahr, das Volk trinkt gute Reben, das Volk erfreut sich guten Weins: Die Ideale und das Leben- sie werden doch noch einmal eins! |
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gefunden von
I. Körner @ Hobby-Gedichteleserin |
Auch im Schillerjahr 2005 noch aktuell, oder? |